- Doppelgänger
- Dop|pel|gän|ger ['dɔpl̩gɛŋɐ], der; -s, -, Dop|pel|gän|ge|rin ['dɔpl̩gɛŋərɪn], die; -, -nen:
Person, die einem anderen Menschen zum Verwechseln ähnlich sieht:einen Doppelgänger haben.Syn.: ↑ Double.
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Dọp|pel|gän|ger 〈m. 3〉 jmd., der einem anderen täuschend ähnlich sieht ● einen \Doppelgänger haben* * *
Dọp|pel|gän|ger, der; -s, -:Person, die jmdm. zum Verwechseln ähnlich sieht:einen D. haben.* * *
Doppelgänger,Person, die einer anderen zum Verwechseln ähnlich sieht, in der christlichen Tradition und in der Parapsychologie als Bilokation bezeichnet.Der Volksglaube kennt die zeitweilige Trennung von Körper und Seele als Leib und Schatten. Danach soll man dem seelischen Abbild seiner selbst oder eines abwesenden Freundes begegnen können. Das Erscheinen des eigenen Doppelgängers gilt als Vorzeichen des baldigen Todes. (zweites Gesicht)In der Dichtung hat das Doppelgängermotiv eine große Variantenbreite entwickelt. In Form des realen Doppelgängers bewirkte es sowohl Komödieneffekte (Plautus, »Menaechmi«; Shakespeare, »Comedy of errors«) als auch ernste Verwechslungskonflikte (H. von Kleist, Lustspiel »Amphitryon«, 1807, Novelle »Der Findling«, 1811; G. Kaiser, Drama »Die Koralle«, 1917; Doppelgängerinnen bei H. von Hofmannsthal, »Andreas oder die Vereinigten«, 1932, und H. von Doderer, »Die Strudlhofstiege«, 1951). Im mythischen Bereich dienen zauberhafte Doppelgänger Göttern und Helden zu Täuschungsmanövern (Plautus, »Amphitryon«; Siegfried mit der Tarnkappe im »Nibelungenlied«). Auf Volksglauben beruhen Doppelgänger, die sich im Traumbild (F. Grillparzer, »Der Traum ein Leben«, 1840), Schatten (A. von Chamisso, »Peter Schlemihls wundersame Geschichte«, 1814), Spiegelbild (E. T. A. Hoffmann, »Geschichte vom verlorenen Spiegelbilde«, 1815) und Porträt (O. Wilde, »The picture of Dorian Gray«, 1891) verkörpern. Magische Doppelgänger finden sich auch im Alt-Wiener Volkstheater (F. Raimund, »Der Alpenkönig und der Menschenfeind«, 1828). Seit (früh)romantischer Zeit - Jean Paul (Romane »Siebenkäs«, 3 Bände, 1796-97, und »Titan«, 4 Bände, 1800-03; in »Siebenkäs« der Begriff »Doppeltgänger«), dann v. a. E. T. A. Hoffmann (»Das Gelübde«, 1817, »Prinzessin Brambilla«, 1821, »Der Doppeltgänger«, 1822, u. a.) - sind personale sowie Phantomdoppelgänger Ausdruck einer Identitätsproblematik, bei der oft die Zwei-Seelen-Vorstellung von einem guten und einem bösen Ich mitspielt (R. L. Stevenson, »The strange case of Dr. Jekyll and Mr. Hyde«, 1886, »Markheim«, 1887; F. Werfel, »Der Spiegelmensch«, 1920; E. O'Neill, »Days without end«, 1934). Das Gefühl der Ichspaltung kann in Verfolgungswahn und Selbstmord enden (H. Heine, »William Ratcliff«, 1823; N. Gogol, »Die Nase«, 1836; F. Dostojewskij, »Der Doppelgänger«, 1846; G. de Maupassant, »Le Horla«, 1886).O. Rank: Der D. (Wien 1925);E. Frenzel: Motive der Weltlit. (41992).* * *
Dọp|pel|gän|ger, der: eine Person, die jmdm. zum Verwechseln ähnlich sieht: einen D. haben.
Universal-Lexikon. 2012.